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Die Mischung machts!

Das perfekte Substrat für deinen Urban Jungle

 

 

 

Zimmerpflanzen wie Anthurien, Philodendren, Alocasien, Monsteras und Begonien erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch wer diese tropischen Schönheiten wirklich zum Strahlen bringen möchte, sollte nicht nur auf Licht und Wasser achten – das richtige Substrat ist entscheidend für ein gesundes Wurzelwachstum, stabile Pflanzenstruktur und eine dauerhaft vitale Pflanze. In diesem Beitrag erfährst du alles über die optimalen Substrate für diese Pflanzenarten, wie ihre natürlichen Standorte beschaffen sind und worauf du beim Substratkauf achten solltest.

Vorab: Wir bieten Euch verschiedenste Substrate für eure Lieblingspflanzen fertig gemischt schon direkt im Webshop und vor Ort im Ladengeschäft an. Unsere ausgesuchten Substrate bieten ideale Bedingungen für die unterschiedlichen Ansprüche einzelner Pflanzenarten. Alle Pflanzenliebhaber, die ihr Substrat lieber selbst zusammenstellen und so die perfekten Bedingungen für ihren Schützling schaffen möchten, können dies selbstverständlich unter Berücksichtigung einige Faktoren natürlich auch tun.

Worauf solltest du also achten, wenn du einen neuen Schützling zugelegt hast und diesen umtopfen möchtest?

Bevor wir diese Frage beantworten, müssen wir uns erst einmal das natürliche Habitat deiner Pflanze anschauen. Hieraus lassen sich nämlich schon die wichtigsten Pflegefaktoren ableiten:

🌍 Herkunft und Bodenstruktur im natürlichen Habitat

Die ursprünglichen Lebensräume von Anthurien, Philodendren, Alocasien, Monsteras und Begonien liegen in den feuchtwarmen, artenreichen Tropenwäldern Südamerikas, Mittelamerikas, Afrikas und Südostasiens. Diese Regionen zeichnen sich durch ein ganzjährig stabiles Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit, gleichmäßigen Temperaturen und einem ausgeprägten Wechsel zwischen Regen- und Trockenperioden aus – Bedingungen, die unsere Zimmerpflanzen evolutionär geprägt haben und die wir für gesundes Pflanzenwachstum bestmöglich nachahmen sollten.

🌿 Regenwald als Heimat – viel Feuchtigkeit, aber nie Staunässe

Im tropischen Regenwald herrscht eine ständige Luftfeuchtigkeit von oft über 80 %, begleitet von warmen Temperaturen zwischen 20 und 30 °C. Diese Umgebungen sind geprägt von dichtem Blätterdach, das das Sonnenlicht filtert und so für helle, aber indirekte Lichtverhältnisse am Waldboden sorgt. Genau dieses gefilterte Licht ist es, das viele tropische Pflanzenarten bevorzugen – sie haben sich an schattige Standorte angepasst, an denen sie in Konkurrenz um Licht stehen, aber durch die Baumkronen des Regenwaldes vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.

🌱 Der Boden im Regenwald – lebendig, locker, nährstoffreich

Der Waldboden selbst ist locker, stark durchlüftet und organisch hochaktiv. Die oberste Schicht besteht meist aus abgestorbenem Pflanzenmaterial wie Laub, Ästen, Moos und Rinde, das durch Mikroorganismen und Bodenlebewesen wie Pilze und Würmer schnell zersetzt wird. Diese sogenannte Streuschicht ist extrem nährstoffreich, dabei aber niemals dicht oder klumpig – Wasser kann schnell ablaufen, überschüssige Feuchtigkeit wird durch Kapillarkräfte und Luftaustausch reguliert.

In dieser Umgebung wachsen viele unserer tropischen Zimmerpflanzen entweder:

  • Epiphytisch (auf Bäumen sitzend, z. B. viele Anthurien oder Orchideen), wo sie sich mit Luftwurzeln an der Rinde festhalten und Feuchtigkeit aus der Luft oder aus aufgesammeltem organischen Material aufnehmen.

  • Hemiepiphytisch (beginnend als Epiphyt, später verwurzelnd im Boden, z. B. Monstera deliciosa)

  • Terrestrisch (im Boden verwurzelt, z. B. Alocasien, Begonien), wobei sie auf durchlässige, humose Böden angewiesen sind, die nicht zur Verdichtung neigen.

🔍 Beispielhafte Bodenstruktur in der Natur:

  • Anthurien: Wachsen auf Bäumen oder in lockeren Humusschichten mit viel Rinde und Moos. Ihr Wurzelsystem braucht daher viel Sauerstoff und verträgt keine stauende Nässe.

  • Philodendren: Besiedeln sowohl die Erde als auch Baumstämme. Sie bevorzugen ein durchlässiges, gut belüftetes Substrat mit hoher organischer Aktivität.

  • Alocasien: Lebt am Waldboden in feuchten, aber luftigen Böden mit gleichmäßiger Feuchtigkeit. Wichtig ist hier die Balance aus Wasserhaltevermögen und Luftigkeit, um Wurzelfäule zu vermeiden.

  • Monstera: Nutzt ihre kräftigen Luftwurzeln zur Wasser- und Nährstoffaufnahme, wächst entlang von Baumstämmen oder wurzelt locker im Waldboden. Sie benötigt ein stark strukturiertes Substrat.

  • Begonien: Stehen im humusreichen Unterwuchs tropischer Wälder, wo der Boden niemals austrocknet, aber auch nie durchnässt ist. Sie bevorzugen Substrate mit feinerer Struktur, jedoch guter Drainage.

🌱 Was ein gutes Substrat für Anthurien, Philodendren & Co. ausmacht

Damit deine tropischen Pflanzen auch im Wohnzimmer richtig aufblühen, sollte das verwendete Substrat folgende Eigenschaften haben:

  • Hohe Luftdurchlässigkeit zur Vermeidung von Wurzelfäule

  • Gute Strukturstabilität, damit es nicht zu schnell zusammensackt

  • Feuchtigkeitsregulierend: Es sollte Wasser speichern, aber keine Staunässe verursachen

  • Nährstoffreich, jedoch nicht zu kompakt oder lehmig

  • pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5, also leicht sauer

Ein Mix aus Pinienrinde, Kokosfasern, Perlit, Aktivkohle und etwas Wurmhumus hat sich bewährt – dies imitiert die natürliche Streu- und Humusschicht des Regenwaldbodens nahezu perfekt.

🔍 Worauf du beim Substratkauf achten solltest

Beim Kauf eines passenden Substrats solltest du folgende Kriterien berücksichtigen:

  • Keine billigen Torfmischungen: Diese verdichten schnell, speichern zu viel Wasser und fördern Wurzelfäule.

  • Strukturreiche Zusätze wie Rinde oder Blähton fördern die Luftzirkulation.

  • Nachhaltigkeit: Achte auf torffreie oder torfreduzierte Produkte, die die Umwelt schonen.

  • Anwendungsbereich: Achte darauf, ob das Substrat speziell auf Aroiden oder tropische Zimmerpflanzen abgestimmt ist.

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Für alle die ihr Substrat nun selbst zusammenstellen möchten, hier das Wichtigste zusammengefasst:

  • Mische die Erde so, dass die Pflanze nach spätestens 1 bis 2 Wochen wieder gegossen werden muss.
  • Benutze dabei Erde (Kokoshum, torffreie Erde) und gröbere Bestandteile (Perlit, Bims, Blähton…).
  • Entferne soweit möglich die alte Erde beim Umtopfen.
  • Topfe nicht im Winter um.
  • Benutze in Selbstbewässerungstöpfen nur anorganische Substrate.

Die Wahl der Erde ist wohl das kontroverseste Thema in der Pflanzen-Community. Wir werden uns auf die Basics beschränken und einige einfache Substrate/Mischungen vorstellen.

Wie bereits beim Thema Gießen erwähnt, benötigen Wurzeln neben Wasser auch Sauerstoff. Zudem bietet die Erde den Halt und speichert die Nährstoffe. Eine perfekte Erde bietet also sowohl Wasser als auch Luft, hält die Pflanze fest im Topf und bietet ihr Nährstoffe.

Humus, Gartenerde oder Kokoshum besteht aus sehr feinen Partikeln. Wenn sie nass sind (also frisch gegossen) füllen die Wassermoleküle die Zwischenräume der Partikel! Das heißt, dass die Wurzeln keinen Sauerstoff aufnehmen können, da die Erde komplett mit Wasser gesättigt ist. In Gärtnereien mit viel Licht und Luftbewegung mag das kein Problem sein, da die Erde schnell immer wieder austrocknet. Aber bei uns daheim, wo die Erde für Wochen feucht bleiben kann, wird das potentiell zu einem Problem.

Daher mischen wir Anteile von anderen Stoffen in die Erde, die entweder belüftend wirken oder die Wasserspeicherkapazität des Substrats verringern. Dazu gehören Pinienrinde (4-8mm), Perlit, Bims, Lava, Blähton und andere anorganische Substanzen. Diese Zusatzstoffe „speichern“ Luft oder bewirken, dass die Erde schneller austrocknet. 

Das Mischverhältnis ist für jede Pflanze und Situation anders. Pflanzen mit viel Wasserverbrauch (Calathea, Farne) bekommen mehr Erde (Kokoshum, torffreie Erde) und Pflanzen mit mittlerem Wasserverbrauch (Monstera, Philodendron, die meisten Zimmerpflanzen) bekommen eine 50:50 Mischung an Erde und groben Zusätzen, während Pflanzen mit einem sehr geringen Wasserbrauch eine Mischung mit nur wenig bis gar keine Erde bekommen. Die Faustregel: Das Substrat soll innerhalb einer, spätestens zwei Wochen austrocknen! Wenn sie das nicht tut führt das eventuell zu einem Problem.

Nicht nur die Mischung, sondern auch die Topfgröße und Pflanzengröße spielt eine Rolle. Je größer der Topf, desto länger bleibt die Erde feucht. Das heißt konkret: wenn du einen kleinen Topf (mit einer relativ großen Pflanze) benutzt kannst du ein Substrat benutzen das mehr Wasser speichert. Benutzt du dagegen einen riesigen Topf (selbst bei einer großen Pflanze) solltest du wirklich darauf achten, dass die Erde nach wenigen Wochen abtrocknen kann. 

Unsere Mischvorschläge:

50% Erde, 50% grobe Anteile

Das ist die Mischung, die wahrscheinlich für die meisten Pflanzen und Situation passt. Statt Perlit kannst du auch Bims oder Lava benutzen, allerdings sind diese Stoffe teurer und schwerer, dafür hübscher. Benutze so eine Mischung für Philodendron, Monstera, Efeutute, Aglaonema, die meisten Zimmerpflanzen mit normalem Wasserverbrauch.

25% Erde, 75% grobe Anteile

Diese Mischung ist geeignet für Sukkulenten und Kakteen, also Pflanzen die Wasser speichern können. Sie haben auch einen geringeren Wasserbrauch und sind besonders empfindlich gegenüber ständig nassen Wurzeln. Wir empfehlen Bims, Lava oder Lechuza Pon als grobe Anteile. Das hohe Gewicht dieser Stoffe hält die Pflanze besser im Topf als das leichte Perlit

100% Sphagnum Moos

Wenn du schon mal in die Philodendron- oder Anthurium-Welt geblickt hast, siehst du viele, die mit Sphagnum hantieren. Das liegt daran, dass Sphagnum sich unglaublich gut zur Vermehrung oder für Pflanzen im Terrarium eignen. Für normale Zimmerpflanzen kann man es auch benutzen. Je nach Qualität des Mooses ist es auch im nassen Zustand noch recht luftig – und speichert sehr viel Wasser. Dennoch sollte man vorsichtig damit umgehen, die andauernde Nässe kann auch schädlich sein. Aus unserer Sicht sollte man Pflanzen aus Erde nicht in Sphagnum umtopfen, sondern nur Pflanzen weiterhin in Moos kultivieren, die man in Moos bekommen oder vermehrt hat. In einem Gewächshaus oder Terrarium macht pures Sphagnum mehr Sinn als im Zimmer, unserer Meinung nach. Hier findest du unser Premium Sphagnum-Moos von SYBASoil.

Wie soll ich am besten umtopfen?

Altes Substrat degradiert. Es zerfällt, schimmelt und wird von Mikroorganismen abgebaut. Daher sehen wir es als sinnvoll, beim Umtopfen die alte Erde zu entfernen. Das muss nicht perfekt sein (um nicht die Wurzeln zu stark zu beschädigen). Lockere mit den Fingern den Topfballen etwas und entferne die Erde durch leichtes Schütteln und weiteres Lockern. Im neuen (oder selben) Topf hälst du die Pflanze am besten schwebend so, wie sie am Ende stehen soll und füllst den Topf mit dem neuen Substrat auf. Achte darauf, dass sich die Wurzeln gut im Topf verteilen und nicht zusammengequetscht sind. Gieße die umgetopfte Pflanze gut an und stelle sie nicht in die direkte Sonne, um extreme Evaporation zu vermeiden. Nach etwa einer Woche sollte sie sich an die neue Erde gewöhnt haben.

Wann soll ich umtopfen?

Umtopfen bedeutet Stress für die Pflanze, vor allem wenn man die alte Erde entfernt. Daher topfe lieber in der Wachstumssaison um, also nicht im Winter. So kann sich die Pflanze schneller erholen und ist in einem kräftigerem Zustand, sowohl davor als auch danach. Wenn du Wachstumslampen hast, kannst du jederzeit umtopfen.

Was ist mit Dünger?

Kokoshum, Rinde, Perlit, Bims etc. enthalten von Natur aus keine Nährstoffe für die Pflanzen. Das ist aber kein Problem wenn man düngt. Mehr dazu beim Thema „Düngung“.

Was ist mit Selbstbewässerungssystemen?

Bei Selbstbewässerungssystemen (sei es per Docht oder Kontakt mit Wasser) bleibt die Erde durch das Wasserreservoir immer feucht. Das ist ein Problem, da die Erde so schneller zerfällt (organische Stoffe degradieren in feuchter Umgebung schneller), außerdem kommen die Wurzeln nicht gut an Sauerstoff. 

Daher empfehlen wir nur rein anorganische grobe Substrate, die auch bei völliger Sättigung mit Wasser genug Luftaustausch ermöglichen. Auf dem deutschen Markt gibt es sowohl Hydrokulturen mit Blähton als auch das Lechuza™ System.